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Preinfusion

Preinfusion

Die Preinfusion ist ein entscheidender Schritt in der Espressozubereitung, bei dem das Kaffeemehl zunächst mit geringem Wasserdruck angefeuchtet wird, bevor der volle Brühdruck aufgebaut wird. Dieses kurze Vorquellen sorgt dafür, dass die Partikel gleichmäßig durchfeuchtet werden und das Wasser im anschließenden Hauptbezug gleichmäßig durch den Kaffeepuck strömt. Dadurch wird das Risiko von Channeling (kanalartigem Wasserfluss) verringert und die Extraktion harmonischer, was zu einem ausgewogenen Espresso mit klaren Aromen führt.

Wie funktioniert Preinfusion?

Niedriger Wasserdruck
  • Zu Beginn der Extraktion wird das Wasser mit reduziertem Druck (z. B. 1–3 bar) auf das Kaffeemehl geleitet.
  • Dadurch können sich die Kaffeepartikel langsam mit Wasser vollsaugen, ohne dass sofort viel Flüssigkeit durch den Puck presst.
Kurze Einwirkzeit
  • Die Dauer der Preinfusion variiert je nach Maschine und Vorlieben, liegt aber oft zwischen 2 und 10 Sekunden.
  • In dieser Zeit quillt das Kaffeemehl auf und stabilisiert sich, was eine gleichmäßige Extraktion begünstigt.
Hauptbezug
  • Anschließend wird der volle Brühdruck (typischerweise 9 bar) aufgebaut.
  • Das bereits durchfeuchtete Kaffeemehl lässt das Wasser nun gleichmäßig passieren, was eine präzise Aromenentfaltung fördert.

Vorteile der Preinfusion

  • Gleichmäßigere Extraktion
    Durch das Vorquellen verteilt sich das Wasser im Kaffeepuck gleichmäßig. Dies verhindert einseitige Durchläufe und sorgt für eine balancierte Geschmacksentfaltung.

  • Reduziertes Channeling
    Ein trockener Kaffeepuck neigt zu Channeling. Mit Preinfusion werden Hohlräume oder Verdichtungen im Kaffeemehl minimiert, was das Risiko für diese Kanäle senkt.

  • Samtiges Mundgefühl
    Da der Extraktionsprozess gleichmäßiger abläuft, ist das Endergebnis oft runder im Geschmack. Noten von Bitterkeit oder Säure können reduziert werden.

  • Höhere Toleranz
    Leichte Ungenauigkeiten im Tampern oder kleine Unterschiede im Mahlgrad gleichen sich durch die Preinfusion teilweise aus.

Methoden der Preinfusion

  • Manuell (Hebelmaschinen)
    Bei klassischen Hebelmaschinen lässt sich der Druckaufbau direkt steuern, indem man den Hebel langsam nach unten drückt, bevor der volle Druck angewandt wird.

  • Elektronisch gesteuerte Maschinen
    Moderne Siebträgermaschinen mit PID- oder Volumetrik-Steuerung haben oft eine programmierbare Preinfusionsphase. Der Nutzer kann hier die Dauer und den Druck definieren.

  • Boiler-Design
    Manche Maschinen erzielen eine natürliche Preinfusion aufgrund ihres Konstruktionsprinzips, bei dem der Wasserdruck anfangs automatisch gedrosselt wird.

Worauf achten?

  • Dauer anpassen
    Je nach Röstgrad und Kaffeesorte kann eine längere oder kürzere Preinfusion nötig sein. Dunklere Röstungen reagieren oft positiv auf längere Vorquellzeiten.

  • Mahlgrad und Füllmenge
    Ein passender Mahlgrad und ein korrekt dosierter Siebträger sind entscheidend für den Effekt der Preinfusion. Die besten Ergebnisse erzielt man durch kontinuierliches Experimentieren.

  • Beobachtung der Crema
    Eine gleichmäßige Crema-Bildung während der ersten Sekunden ist ein Indikator dafür, dass die Preinfusion richtig funktioniert.

Fazit

Die Preinfusion ist ein wesentlicher Faktor für die Qualität eines Espressos. Durch das kurze Vorquellen des Kaffeemehls wird eine gleichmäßigere Extraktion ermöglicht, was zu einem harmonischen, intensiven und fehlerfreien Geschmackserlebnis führt. Egal ob manuell oder automatisch gesteuert – der richtige Umgang mit der Preinfusion kann das Beste aus jeder Bohne herausholen.