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Barista verteilt Espresso in Siebträger

Der Einfluss des Wetters auf Espresso

Espresso ist ein komplexes Zusammenspiel aus Bohnenqualität, Mühle, Maschine und nicht zu vergessen: den Umgebungsbedingungen. Was viele Home-Baristas und selbst Profis unterschätzen, ist der Einfluss des Wetters auf den Brühvorgang. Schwankungen in Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Luftdruck können den Geschmack deines Espressos spürbar verändern.

1. Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit hat einen der stärksten Effekte auf die Kaffeemehl-Extraktion. Kaffeebohnen sind hygroskopisch. Das heißt sie ziehen Feuchtigkeit aus der Luft an. Das wirkt sich direkt auf das Mahlverhalten und den Fluss aus.

Hohe Luftfeuchtigkeit (Sommer, regnerische Tage)

  • Das Kaffeemehl wird klumpiger

  • Es fließt langsamer durch den Puck

  • Die Extraktion dauert länger

  • Der Espresso kann überextrahiert und bitter schmecken

Lösung: Den Mahlgrad gröber stellen oder die Dosis leicht reduzieren. Achte auch auf die Frische deiner Bohnen: Sie können bei hoher Luftfeuchtigkeit schneller verderben.

Niedrige Luftfeuchtigkeit (Heizungsluft, Winter)

  • Das Kaffeemehl wird trockener und feiner

  • Es läuft schneller durch

  • Es kann zu einer Unterextraktion kommen

Lösung: Den Mahlgrad feiner stellen

2. Umgebungstemperatur 

Temperaturschwankungen beeinflussen sowohl die Bohnen als auch das Equipment.

Warme Umgebung

  • Die Bohnen können schneller altern

  • Die Öle in den Bohnen werden instabiler

  • Die Maschine erreicht schneller die Zieltemperatur (aber oft auch ungleichmäßiger)

Kalte Umgebung

  • Die Extraktion kann unterkühlt starten

  • Die Maschine braucht länger zum Aufheizen

  • Kaffeemehl kann beim Mahlen statisch aufgeladen werden (statische Aufladung)

Tipp: Lagere Bohnen immer konstant kühl (aber nicht im Kühlschrank) und lasse deine Maschine auch bei Hitze oder Kälte ausreichend aufheizen (mind. 20–30 Minuten bei E61-Gruppen).

3. Luftdruck

Auch wenn der Einfluss nicht dramatisch ist, kann sich Luftdruck (z. B. bei Wetterumschwüngen oder in Bergregionen) leicht auf die Extraktion auswirken.

Niedriger Luftdruck (z. B. bei Gewittern oder in höheren Lagen)

  • Geringerer Widerstand beim Brühdruck

  • Der Espresso fließt tendenziell schneller

  • Die Aromen können sich flacher entfalten

Hoher Luftdruck

  • Mehr Widerstand beim Brühen

  • Längere Kontaktzeit mit dem Wasser

  • Potenziell mehr Extraktion

4. Wichtiger Hinweis zur Konstanz

Ein konstant gutes Espresso-Ergebnis hängt von möglichst stabilen Bedingungen ab. Profis achten daher täglich auf Wetterdaten und passen ihren Mahlgrad teils mehrmals am Tag an.

Empfehlung für zu Hause:

  • Achte auf Raumklima: konstant 18–22 °C, 45–60 % Luftfeuchtigkeit

  • Lagere deine Bohnen trocken, luftdicht und dunkel

  • Verwende möglichst präzise Waagen und Timer und prüfe deinen Einstellungen 1x täglich.